Orthomolekulare Therapie

 

In der ergänzenden Krebstherapie spielen Antioxidantien (Radikalenfänger) und Stoffe zum Zellschutz eine wichtige Rolle. Antioxidantien schützen die gesunden Zellen vor Entartung und der zerstörerischen Wirkung durch freie Radikale, die bei einer Chemotherapie oder Bestrahlung in großen Mengen entstehen und viele der Nebenwirkungen verursachen. Die bekanntesten Antioxidantien sind die Vitamine A, C und E, das Beta-Karotin, das Spurenelement Selen, Glutathion als Co-Enzym sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Der Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sollte durch eine ausgewogene Ernährung gedeckt werden. Je abwechslungsreicher, frischer und hochwertiger unsere Nahrung ist, um so mehr dieser Wirkstoffe sind darin enthalten. 

Durch Untersuchungen ist bekannt, dass der Bedarf an Antioxidanzien während belastender Therapien, insbesondere während Strahlen- oder Chemotherapie, ansteigt. Dies wird noch dadurch verstärkt, dass durch Schädigungen der Darmschleimhaut essentielle Nährstoffe nur ungenügend aufgenommen werden können. Daher kann in der Genesungszeit und während aggressiver Therapien der Bedarf so hoch sein, dass er nicht allein durch die Ernährung zu decken ist. Dann ist es sinnvoll, Mikronährstoffe zusätzlich als Nahrungsergänzungmittel einzunehmen. Optimal ist es, wenn mit der zusätzlichen Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln bereits vor der Krebsbehandlung begonnen wird, um vorhandene Defizite auszugleichen und die körperlichen Reserven aufzufüllen. Je nach Ernährungszustand und Nebenwirkungen kann auch die Gabe von anderen Mikronährstoffen, wie z.B. Coenzym Q 10, L-Carnitin, Omega-3-Fettsäuren oder Aminosäuren sinnvoll sein. Insbesondere die Gabe von Vitamin D gewinnt in der biologischen Krebsmedizin immer mehr an Bedeutung, da viele Krebspatienten einen Vitamin-D-Mangel aufweisen. Längerfristig ist es ratsam, die Vitamingabe nach dem Blutspiegel individuell anzupassen.